Den Westdeutschen Titel durch das (schmeichelhafte) 2:2 gegen Duisburg am letzten Spieltag an Schalke verschenkt und nur soeben noch die Kölner hinter sich gelassen - die Punkterunde endete gar nicht so, wie es  die Dortmunder Borussen geplant hatten. Doch zum traditionellen RuhrCup kommt der BVB-Nachwuchs als Deutscher Meister. 

 

Damit ist das halbe Dutzend voll: Seit 2014 hat der BVB entweder mit der U19 oder mit der U17 immer einen Titel an den Borsigplatz geholt. Darüber hinaus gewannen auch die U16, U15 und U14 die Staffelmeisterschaft. "So stark waren wir noch nie", strahlt BVB-Nachwuchskoordinator Lars Ricken, der sich auf den Lorbeeren jedoch nicht ausruhen will. Der beste Beweis: In Brackel bauen die Borussen ihr Nachwuchsleistungszentrum weiter aus.

Da die Junioren eine Woche nach dem RuhrCup ihre Bundesligasaison starten, werden die Besten auch an den Badeweiher anreisen, wenn im Evonik-Sportpark am 1. August ab 16:30 Uhr die Gruppen- sowie am 3. ab 13 Uhr die Platzierungsspiele und Halbfinale ausgetragen werden. Das heißt, dass auch Hype-Typ Youssoufa Moukoko mit seinen 14 Jahren auflaufen und ein paar Kollegen der U17 wiedertreffen wird, die er  2018 fast im Alleingang zum Meistertitel schoss. In zwei Jahren B-Jugend erzielte der Jung-Star und Werbe-Millionär aus Kamerun, dessen Alter seit Jahren in Frage gestellt wird, 83 Tore, natürlich auch den finalen Siegtreffer zum 3:2 gegen die Bayern!

Vier weitere Clubs aus NRW versuchen ihr Cup-Glück. Der VfL Bochum, 1969 der erste Deutsche A-Jugendmeister durch ein 5:3 über den 1. FC Saarbrücken, gehört seit Jahrzehnten zum Besten, was der deutsche Nachwuchsfußball zu bieten hat.  Aktuell waren die Reviernachbarn im Westfalenpokal erfolgreich: Die A gewann das Finale mit 5:0 gegen TSC Eintracht Dortmund, die B verlor im Elfmeterschießen gegen Arminia Bielefeld. Übrigens: Die C holte den Pott, als sie die zuvor ungeschlagenen Dortmunder Borussen mit 2:1 bezwang.

Sascha Eickel ist der Mann, der von der einen zur anderen Borussia gewechselt ist. Der ehemalige Dortmunder hat die Fohlen vom Niederrhein übernommen. "Mit der Art und Weise, wie im Gladbacher Nachwuchsbereich gearbeitet wird, kann ich mich zu hundert Prozent identifizieren", sagt Eickel, der einst bei MG seine Pofikarriere begann. Auch bei der einzig wahren Borussia findet er einen ganz starken Kader vor: Die U19 zählte zu den Topteams, die U17 durfte sich rühmen, dem überlegenen Klassensieger BVB in Brackel ein 2:2 abgetrotzt zu haben.

Große Tradition bringen die beiden übrigen Vereine mit, die als Außenseiter starten: Rot-Weiss Essen, kurzfristig für den AC Mailand eingesprungen, will die Großen ein klein wenig ärgern, der SC Preußen Münster, der sowohl mit der U19 als auch mit de U17 den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft hat, das Zünglein an der Waage spielen.

Die Preise für die fünf bzw. sechs Spiele im Evonik-Sportpark sind äußerst human: Der Stehplatz kostet sechs, der Sitzplatz zehn Euro.

 

Donnerstag, 1. August

16:30 Borussia Mönchengladbach – FC Porto

17:20 FC Sevilla – Rapid Wien 

18:10 Preußen Münster – Borussia Mönchengladbach 

19:00 FC Porto – FC Sevilla

19:50 Rapid Wien – Preußen Münster 

Samstag, 3. August 

13:00 Spiel um Platz 9/10 13:50 Spiel um Platz 7/8 14:40 Spiel um Platz 5/6 15:40 Halbfinale 1 

16:30 Halbfinale 2 

 

Sonntag, 4. August 

Im Aplerbecker Waldstadion geht es ab zehn Uhr um den dritten Platz, anschließend um den Pokal.