Einer, der die Geschicke des VfB Hüls jahrelang mitbestimmt hat und das immer noch tut, feiert heute seinen 70. Geburtstag. Friedhelm Zachau bekleidete mehrere Ämter, zurzeit ist er Geschäftsführer des Hauptvereins, aber im nächsten Jahr ist Schluss, definitiv. „Irgendwann muss frisches Blut rein“, sagt das Geburtstagskind.

Wichtig ist Zachau, der seit 60 Jahren Vereinsmitglied ist, dass er bei „seinem“ VfB geordnete Verhältnisse hinterlässt. Denn sein Regiment ist streng – aber immer dem Wohl des Vereins untergeordnet. „Hier wird sauber gearbeitet“, sagt der 70-Jährige, der mitunter auch keinem Streit aus dem Weg geht – wenn er denkt, dass es im Sinne des Vereinswohls ist.

Zachau geriet im Laufe der Jahre mit einer anderen sehr prägenden Figur am Badeweiher aneinander: Horst Darmstädter. „Wir beide standen häufig Nase an Nase“, erinnert sich Zachau mit einem Lachen. Er braucht nicht im Zorn zurückzublicken, denn beide betonen, dass sie nach Meinungsverschiedenheiten nie im Bösen auseinandergingen. „Wir haben das wie Männer gemacht“, sagt der langjährige „Fußball-Boss“ Darmstädter. „Wir haben uns die Meinung gesagt und dann ein Bier zusammen getrunken.“ Aus Darmstädters Mund kommt auch ein Kompliment, das aussagekräftiger nicht sein könnte. „Ich denke, wenn Friedhelm Zachau nicht gewesen wäre, dann gäbe es den VfB wohl nicht mehr“, sagt er.

Wegen des Lobes allerdings ist Zachau nicht Funktionär geworden. „Wer ein Ehrenamt übernimmt, sollte das nicht machen, weil er Schulterklopfen erwartet“, sagt Zachau. „Wenn jemand das erwartet, sollte er etwas anderes machen.“ Er selbst habe eigentlich nur vor den Ball treten wollen, erzählt der 70- Jährige. Das tat er auch oft am Badeweiher, durchlief alle VfB-Mannschaften bis auf die Alten Herren.

Die aktive Karriere beendete er aber mit Ende 20, als der Beruf als Maschinen-Betriebsführer auf der Zeche Fürst Leopold in Dorsten kaum noch Zeit ließ. Aber er kam als Funktionär zurück. „Ich hatte das große Glück, mit 50 aufhören zu dürfen“, sagt Friedhelm Zachau. Und da kam für ihn nur eins infrage: „Ich hatte beim VfB eine tolle Jugend, da war es für mich eine Verpflichtung, der Jugend etwas zurückzugeben.“

Und das tat er und investierte viel Zeit. Bei weitem nicht nur beim Jugendturnier um den Ruhr-Cup, dessen internationale Teilnehmer auch dank Zachau immer wieder zu Gast am Badeweiher sind. Er plant seinen Abschied und weiß auch schon, was er mit der freien Zeit dann macht: „Mehr Fahrrad fahren mit meiner Frau Karin.“

Ihn treibt aber auch die Sorge um den Amateursport, vor allem die immer umfangreichere Dokumentationspflicht der Verein in vielerlei Hinsicht – und das vor dem Hintergrund, dass es ohnehin schon immer schwieriger werde, Ehrenamtler zu finden. Ehrenamtler wie Friedhelm Zachau.

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