Mirko Grieß war der Garant für den gestrigen 2:1-Sieg über den SV Gescher. Mit seinen zwei Treffern brachte der 29jährige Stürmer den VfB auf die Siegerstraße, auch der Anschlußtreffer für die Gäste kurz vor Schluss konnte die Elf von Trainer Christoph Schlebach den Sieg nicht mehr nehmen. Der VfB bleibt damit weiter ärgster Verfolger von Tabellenführer FC Marl.

 

von Dominik Hamers, Marler Zeitung (26.03.2018)

Den tatsächlichen Wert dieser drei wichtigen Punkte konnten die Spieler erst kurz nach dem Abpfiff abschätzen. Ausnahmslos alle Teams, die sich mit der Badeweiher-Elf im Titelrennen messen, punkteten zuverlässig. Auch damit war wohl die erleichterte Miene von VfB-Trainer Christoph Schlebach zu erklären, als er über das verdiente, am Ende aber doch sehr knappe 2:1 (2:0) gegen den SV Gescher sinnierte. „Die drei Punkte“, betonte er, „tun uns gut“. Für den 50-Jährigen war es der zweite Erfolg in einem Pflichtspiel als Coach des Ex-Oberligisten.

Wie groß muss die Erleichterung am Ende wohl gewesen sein? Schlebach und sein Co-Trainer Werner Platzer waren während der Schlussminuten immer wieder nervös an der Seitenlinie auf und ab gelaufen. Kaum einen VfB-Fußballer hielt es noch sitzend auf der Bank. „Wir haben die guten Gelegenheiten, die wir uns erarbeitet haben, leider nicht genutzt“, kommentierte Schlebach den Spielverlauf. Drückend überlegen – so lässt sich das Kräfteverhältnis wohl am besten beschreiben – war die Badeweiher-Elf in der Anfangsphase. Der Treffer von Mirko Grieß zum 1:0 (18.) daher nur die logische Konsequenz. „Es muss uns aber dennoch gelingen, dass wir die Konzentration über die gesamte Spielzeit bewahren“, analysierte Schlebach. Zwar hatte Grieß für seine Mannschaft noch für die beruhigende 2:0-Pausenführung (42.) gesorgt. Doch in der Schlussphase übernahm der SV Gescher zunehmend die Kontrolle über das Spiel.

Mit der Folge, dass Rene Böing in der 77. Minute den Anschluss erzielte und den VfB noch einmal zittern ließ. Das war mehr als unnötig – und wäre einfach zu verhindern gewesen. Zum Beispiel, indem Mustafa Dana in der 58. Minute den Foulelfmeter nicht zu lasch auf Geschers Torhüter geschoben hätte. Oder, indem Grieß statt an die Latte zum dritten Mal ins Tor geschossen hätte (55.). Der Doppel-Torschütze hatte noch eine weitere Möglichkeit liegen gelassen: In der 67. Minute entschärfte SV-Keeper Kai Böing einen Konter. Zu guter Letzt rutschte der in der Pause eingewechselte Kadir Gökyar an einer Hereingabe von Sören Luppatsch am Spielgerät vorbei (88.).

Es war am Ende unnötig spannend, was jedoch nicht ausschließlich an der fahrlässigen Chancenauswertung gelegen hatte. Auch der SV hatte sich in guter Form präsentiert. So sprach VfB-Trainer Schlebach dem 13. der Bezirksliga ein Kompliment aus: „Gescher war ein schwierig zu bespielender Gegner.“ Auf der anderen Seite saß ein geknickter Gästetrainer: „Wir haben alles gegeben und uns gut verkauft“, stellte Frank Schulz seinem Personal ein gutes Zeugnis aus. „Aber davon haben wir leider nichts.“