Als Schiedsrichter Julian Orthen die Partie nach 96 Minuten endlich abpfiff, wurde auf der Bank des VfB und beim Hülser Anhang kräftig durchgeatmet. Es war das erwartet schwere Spiel beim Aufsteiger Adler Buldern. Am Ende gewann der VfB Hüls aber verdient mit 1:0 (0:0).

 

von Julian Platzer / Marler Zeitung, 11.09.2017

VfB-Coach Guido Naumann schickte zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf auf den Rasen. Ganz getreu dem Motto „Never change a winning team“. Buldern startete mutig in die Partie, ohne sich dabei aber klare Torchancen herauszuspielen. Der VfB kam zu Beginn nur über Standards in die Nähe des gegnerischen Tores. Vor allem Mittelstürmer Mirko Grieß fehlte in der ersten Halbzeit die Bindung zum Spiel. Seine Mitspieler schafften es ganz selten, ihn mit ihren Pässen in Szene zu setzen. Die Adler standen hinten sehr kompakt und gingen aggressiv in die Zweikämpfe.

Mit dieser Spielweise und dem holprigen Rasen kam der VfB lange nicht gut klar. Die größere individuelle Klasse konnten die Hülser so kaum nutzen. Den Kreativspielern Okan Solak, Marvin Höner und Sven Hagemeister fehlte es an den richtigen Ideen, um die Abwehrkette von Buldern auszuhebeln. VfB-Coach Guido Naumann war ganz offensichtlich auch nicht besonders angetan vom Auftritt seiner Elf. Bereits nach einer halben Stunde schickte er seine Ersatzspieler zum Warmmachen. Da es bis zum Pausenpfiff nur noch zwei harmlose Abschlüsse von Okan Solak und von Mirko Grieß gab, reagierte der VfB-Trainer in der Halbzeit und wechselte gleich zwei Mal.

Und der VfB kam deutlich verbessert aus der Kabine. Viel Schwung brachte der eingewechselte Patryk Beczkowski über die linke Seite. Was fehlte, waren nach wie vor gefährliche Szenen vor dem Tor der Adler. Nachdem der Schiedsrichter dem VfB nach einem klaren Handspiel in der 60. Minute noch einen Strafstoß verweigerte, zeigte er sieben Minuten später nach einem Foul von Torwart David Sondermann an Mirko Grieß doch auf den Punkt. Kapitän Marvin Höner ließ sich die Chance nicht nehmen und brachte den VfB mit seinem vierten Saisontor in Führung. Anschließend spielten die Hülser die Partie sehr abgeklärt zu Ende. Hinten ließ die Viererkette um Albert Alex und Goran Milovanovic keine Chancen für den Gegner zu. Und vorne gab es natürlich immer mehr Räume.

Bei einem Konter des VfB in der Nachspielzeit wurde Beytullah Bakir so stark am Trikot gehalten, dass das Shirt in zwei Teile riss. Der junge Schiedsrichter verlor jetzt ein wenig den Überblick. Die anschließende Rudelbildung blieb aber ohne Platzverweise und die Partie ohne weitere Treffer. „Es war das erwartet schwere Spiel. Alle sind jetzt besonders heiß auf den Tabellenführer. Wie wir gewonnen haben, ist mir heute völlig egal. Hauptsache, wir haben die drei Punkte“, so Guido Naumann nach der Partie. Ob er seinem Startelf-Motto auch im Spiel gegen Lippramsdorf am kommenden Sonntag treu bleibt, blieb nach Schlusspfiff aber sein Geheimnis. Patryk Beczkowski dürfte nach seinem guten Auftritt auf jeden Fall ein Kandidat für die erste Elf sein.

Durch den 1:0-Auswärtssieg festigt der VfB seine Spitzenposition in der Bezirksliga und führt diese mit drei Punkten Vorsprung auf die Sportfreunde Merfeld an. Nächsten Sonntag wartet die nächste Bewährungsprobe auf die Badeweiher-Elf - dann ist mit dem SV Lippramsdorf der Angstgegner im EVONIK-Sportpark zu Gast.