Als E-Junior spielte Kevin Englich mit dem heutigen BVB-Superstar Marco Reus zusammen für die Dortmunder Borussia. Bis heute sind die beiden 30-Jährigen befreundet. Auch wenn unser Kapitän Fan des FC Bayern München ist.
Reus hatte das Fußballspielen beim Post SV Dortmund gelernt, Kevin Englich seine ersten Schritte auf dem Fußballplatz der SSV Buer. Für Englich war schnell klar, dass Reus ein ganz besonderer Fußballer ist, wenn auch zunächst nur bei den E-Jugendlichen. „Als ich das Angebot bekam, nach Dortmund zu A gehen, dachte ich, dass ich schon ein ganz guter Fußballer bin“, erzählt der heutige VfB-Kapitän. „Aber als ich dann erst einmal da war, da habe ich gesehen, was gute Fußballer sind. Marco hatte damals schon diese Spielübersicht, und obwohl er klein und schmächtig war, war er auch noch zweikampfstark.“
Gemeinsam spielten Englich und Reus unter anderem gegen weitere heutige oder ehemalige Bundesliga-Stars wie Bastian Oczipka oder Marko Marin, aber die sportlichen Wege trennten sich schnell wieder. Kevin Englich verließ die Borussen, Marco Reus blieb bis 2005. Und während Reus über RW Ahlen und Borussia Mönchengladbach den Weg zurück an den Borsigplatz fand und auch in der Nationalmannschaft zum Führungsspieler wurde, hießen die Stationen von Englich im Seniorenfußball FC 96 Recklinghausen, BWW Langenbochum, SSV Buer und seit dem vergangenen Winter VfB Hüls.
Das Band der Freundschaft hielt aber über die Jahre. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Gelsenkirchener Englich den Bayern die Daumen drückt. Sich mit Marco Reus zu treffen, sei schwer, sagt Kevin Englich. „Wir halten Kontakt übers Handy und die sozialen Netzwerke. Marco hat ja ein sehr straffes Programm und eigentlich nur während der Sommerpause Zeit.“
Kevin Englich verfolgt die Karriere des Freundes so aus der Ferne, aber ganz besonders intensiv. „Wenn man mit jemandem befreundet ist, der es geschafft hat, sieht man das natürlich noch einmal mit anderen Augen“, sagt er. Und wer weiß, vielleicht riskiert auch Marco Reus ja mal einen Blick auf die Bezirksliga 9 mit Kevin Englich und dem VfB Hüls.
Wenn er das tut, hat auch er die bittere 0:8-Pleite im Derby am Sonntag mitbekommen. „Daran hatte ich ganz schön zu knabbern“, sagt Englich. „Wir haben uns nach dem Landesliga-Abstieg durch die Vorbereitung und den Sieg bei der Stadtmeisterschaft wieder Kredit bei den Fans erarbeitet. Den haben wir am Sonntag aber wohl komplett wieder verspielt.“ Englich will mit seinen Mannschaftskameraden daran arbeiten, dass sie sich schnell wieder von der besseren Seite zeigen.