Nach gefühlten 100 Minuten lag der VfB-Tross sich in den Armen. Gegen stark aufspielende Gäste vom SV GE-Hessler verschenkte der VfB erst eine frühe 2:0-Führung, ehe André Töppler Mitte der zweiten Hälfte den entscheidenen Treffer in den Maschen wuchtete.
„Die Jungs haben gegen eine gute Truppe super gefightet. Dass sie nach dem 2:2 zurückgekommen sind, spricht für die Moral. In Überzahl fehlt manchmal noch der klare Pass, aber ich bin hochzufrieden,“ so VfB-Interimscoach Werner Platzer gegenüber der Marler Zeitung
Dabei war zunächst alles nach Plan gelaufen für die Hausherren. Vor dem 1:0 hatte Hesslers Keeper Yves Wolski die Flanke von Nico Glüsing schon abgefangen. Doch er ließ den glitschigen Ball fallen. Alexander Lakstankin hatte beim Abstauben keine Mühe (2.). Neun Minuten später folgte eine Ecken-Serie. Dominik Grams brachte den Ball jeweils auf den kurzen Pfosten; im dritten Versuch verlängerte Jannis Langohr die Vorlage so geschickt, dass Torhüter Wolski erneut das Nachsehen hatte.
Doch das 2:0 verfehlte auch deshalb seine beruhigende Wirkung, weil Dennis Kündig mit einer Muskelverletzung vom Feld musste und die Gäste sich nicht hängen ließen. Hessler erkannte die VfB-Schwäche in der Rückwärtsbewegung. Tim Soldat ließ Torhüter Theo Husmann mit einem platzierten Schuss aus zwölf Metern keine Abwehrmöglichkeit (19.). In der Folge war der VfB dem dritten Treffer näher als die Gäste dem Ausgleich, aber die richtig zwingenden Aktionen hatten Seltenheitswert. Eine Hereingabe von Lakstankin fand keinen Abnehmer (25.); ein Glüsing-Schuss aus 18 Metern rauschte knapp am Kasten vorbei (37.). Durch einen Standard glich der Gast aus: Eine Ecke von Julian Hellmich, wie Nedim Djuliman früher für den SC Hassel in der Oberliga am Ball, wurde nicht geklärt. Im zweiten Versuch brachte Bastian Lübeck das Leder zum 2:2 über die Linie (39.).
In Abschnitt zwei hatten die Gäste zunächst die dickste Chance: Nach einer Grams-Grätsche ins Leere tauchte Soldat frei vor Husmann auf. Der Schlussmann parierte stark. Der Ball kam auf rechts zu Daniel Broll, der aber frei verzog (50.). Nachdem ein Schuss von Philipp Jedlicka abgewehrt worden war (60.), brachte erneut eine Ecke Gefahr fürs Gäste-Tor. André Töppler traf aus kurzer Distanz den Pfosten (65.). Jetzt brannte der Angreifer noch mehr und entschied die Begegnung tatsächlich. Nach einer schönen Kombination von Kaymar mit Lakstankin wurde der Abschluss des eingewechselten Yannick Kaymar geblockt. Den Abpraller legte Lakstankin zurück auf Töppler, der den Ball zum 3:2 unter die Latte drosch (71.). Eine echte Chance erhielten die Gäste bis zum Ende nicht mehr, aber es blieb spannend auch wegen der nicht verständlichen Länge der Nachspielzeit.