Der VfB Hüls hat viel Moral bewiesen und doch zwei Punkte verloren: Nach dem 3:3 (2:3) beim BV Rentfort trauerte Trainer Christoph Schlebach der verpassten Gelegenheit nach, durch einen Sieg in der Tabelle Boden gutzumachen.

Für das Team vom Badeweiher spricht, dass es auf dem Kunstrasen an der Hegestraße drei Mal einen Rückstand egalisierte. Allerdings waren die Gäste eine gute halbe Stunde in Überzahl und vergaben kurz vor Schluss die hundertprozentige Chance zum 4:3. „Den muss er machen“, urteilte Schlebach, lobte Rückkehrer Grieß aber gleichzeitig. „Unser Angriffsspiel hat gezeigt, wie wichtig Mirko ist.“ Der Sturmführer, etwas überraschend in der Startelf, stellte gemeinsam mit Moussa Sangare die Rentforter Abwehr vor Probleme. 

Keine guten Noten verdiente sich dagegen die VfB-Defensive, obwohl Torhüter Nils Martens fehlerlos blieb. Bei den überfallartigen Kontern wirkte Hüls anfällig. Zum Beispiel beim 0:1, das über den linken Flügel der Gastgeber eingeleitet wurde. In der Mitte genoss Maurice Schmidt alle Freiheiten (9.).

Zehn Minuten später kam der VfB erstmals zurück. Eine feine Flanke von Robin Albrecht auf den zweiten Pfosten fand Marvin Poggel, der mit dem Kopf zur Stelle war. Die Freude währte nicht lange: Tobias Stukator kam aus stark abseitsverdächtiger Position an den Ball und vollendete zum 2:1 (24.).

Diesmal benötigte der VfB keine 120 Sekunden zum Ausgleich: Fabian Sdzuy schickte Sangare, dessen Flanke landete bei Grieß, der den Ball zwischen zwei Abwehrleuten stoppte und aus 14 Metern versenkte. Das 2:3 leitete Hüls selbst ein. Linus Wolt spielte in der Vorwärtsbewegung einen Harakiri-Pass auf Kevin Englich, Dominik Stukator spritzte dazwischen und hatte freie Bahn (29.).

Im zweiten Durchgang erhöhte der Gast den Druck und leistete sich nicht mehr so viele Fehler, Rentfort wankte. Patrick Draxler beleidigte vor den Augen seines Bruders Julian – der Nationalspieler gab Autogramme – Mirko Grieß lautstark, sodass Schiedsrichter Jasper die Rote Karte zücken musste (59.).

Der Ausgleich durch Fabian Sdzuy, der aus 17 Metern platziert traf (69.), fiel mit Ansage. In der Folgezeit drückte der VfB weiter und wäre fast belohnt worden. Marvin Wloch bediente Grieß, der einen Haken schlug und aus kurzer Distanz aufs Tor ballerte, wo ein Spieler irgendwie noch den Fuß dazwischen bekam (88.).