Zum ersten Mal seit dem 14. Oktober 2018 hat der VfB Hüls wieder zu Hause gewonnen: Gegen den SC Hassel setzte sich die Mannschaft von Christoph Schlebach hochverdient mit 2:0 (1:0) durch.

Dass die Hausherren bis zum Schluss um die drei Punkte zittern mussten, lag an der bemerkenswert schwachen Chancenverwertung. Erst in der 90. Minute erlöste Marvin Wloch das Hülser Lager. „Uns allen ist ein Stein vom Herzen gefallen“, gab Trainer Schlebach zu.

Er bemängelte neben der Abschlussschwäche die fehlende Souveränität seines Teams in einigen Phasen der Begegnung. Auch hätte die eine oder andere Kontersituation sicher besser zu Ende gespielt werden können.

Der Gast aus der Nachbarstadt war besser ins Spiel gekommen und hatte in der Startviertelstunde zwei Großchancen verzeichnet. Zunächst verhinderte Nils Martens gegen seinen früheren TSV-Vereinskameraden Marco Lukas das 0:1 (12.), dann klatschte der Ball nach einem Hasseler Weitschuss gegen die Latte (14.). Die Grün-Weißen kombinierten vor allem über den linken Flügel gefällig.

Vorne hui, hinten pfui: Die fahrige Deckung der Gäste bekam Mirko Gieß nicht unter Kontrolle. Beim 1:0 nutzte der Angreifer auf der rechten Seite seinen Freiraum, zog nach innen und legte Patryk Beczkowski den Ball vor. Der bedankte sich mit einem strammen Abschluss aus acht Metern (22.). Vier Minuten später düpierte Grieß erneut die Deckung der Gäste, scheiterte aber am Pfosten. Brian Kreuz (35., Kopfball) und Grieß (Nachspielzeit, erneuter Alleingang) hätten die Führung ausbauen können.

In der 43. Minute war der Ball dann wieder im Tor - aber Schiedsrichter Dieter Leusing pfiff Abseits. Eine umstrittene Entscheidung. Beczkowski hatte einen Freistoß schnell ausgeführt, und Grieß war in den Strafraum gelaufen.

Wloch KlosterhardtDer zweite Durchgang begann mit zwei weiteren Großchancen der Gastgeber: Zunächst vergab Robin Albrecht völlig frei (47.). Mirko Grieß, der weiterhin nicht zu halten war, scheiterte erneut am Hasseler Torhüter Christian Bosnjak (50.).

Es folgten 25 durchwachsene Minuten. Hassel wurde nicht wirklich gefährlich, aber die Hausherren trafen ihrerseits im Vorwärtsgang zu oft die falsche Entscheidung.

Erst in der Schlussviertelstunde verlagerte sich das Spiel wieder in die Strafräume. German Prudetskiy vergab die nächste hundertprozentige Hülser Chance (77.), und Mirko Grieß übersah den besser postierten Okan Solak (81.). So viel Inkonsequenz wird in der Regel bestraft, diesmal aber nicht. Als Mert Durmaz im Hülser Strafraum zu Boden ging, forderte der Gäste-Anhang vergeblich einen Elfmeter (84.).

Für die Erlösung sorgte der eingewechselte Marvin Wloch in klassischer Abstaubermanier. Solak bediente mit einem Freistoß Marvin Thomaszik, der aus gut 16 Metern Torhüter Bosnjak zu einer Glanztat zwang. Wloch bugsierte den Abpraller irgendwie aus kurzer Distanz über die Linie.