DIe 200 Zuschauer, die am Sonntag beim 4:2-Sieg des VfB am Badeweiher gegen die TSG Sprockhövel waren, dürfen sich auf die Schulter klopfen. Dafür, dass sie eine phasenweise so starke VfB-Mannschaft wie bisher noch nicht in dieser Saison gesehen hat. Belohnt wurden sie dann noch mit vier Toren der Quante-Truppe. Hier präsentieren wie Euch den Nachdreher mit den Randgeschichten zum Spiel.
32 Minuten sah es erst gar nicht nach einem tollen Spiel des VfB aus. Zu verhalten, zu zaghaft, zu mutlos. Wenn es Offensivaktionen gab, dann höchstens für die Gäste, auch wenn diese nicht unbedingt als torgefährlich bezeichnet werden konnten. Aber mit der ersten richtigen Chance im Spiel konnte die TSG auch gleich in Führung gehen. Hätte sie besser nicht machen sollen, denn das war der Startschuss für den VfB. Ein Elfmeter von Spielführer Andre Koch (42.) und ein Traumtor von Marc Schröter (45.) drehten das Spiel noch vor der Halbzeit. Nach der Pause machte der VfB da weiter, wo er vorher aufgehört hatte. Mit tollem, begeisterungsfähigen Fußball. Freyni (51.) und Onucka (60.) schraubten die Führung weiter hoch, der Sprockhöveler Anschlusstreffer in der 71. Minute ließ die Fans noch einmal kurz zusammenzucken, aber auch Dank Keeper Hester brannte bis zum Ende dann nichts mehr an. Mit etwas mehr Glück und Kaltschnäuzigkeit hätte der VfB-Sieg sogar noch deutlicher ausfallen können.
Beide Trainer waren sich nach dem Spiel einig: Die ersten 30 Minuten gehörten dem Gast, doch der Führungstreffer wirkte für die Gäste mehr wie eine Fehlzündung als ein Turbo. Danach übernahm ausnahmslos der VfB das Spiel und begeisterte mit tollen Spielzügen, Toren und Chancen seine Fans, die oft Szenenapplaus spendeten. Ein Spieler fiel dabei besonder auf. Endlich wieder. Marko Onucka. "Marko war in den letzten Spielen nicht so drauf, wie der Trainer und ich mir das vorstellen. Wir haben uns schon unsere Gedanken dazu gemacht, wie wir ihn wieder dahin bekommen, wo er sein sollte. Er scheint es gespürt zu haben. Das Gespräch hat sich erledigt. Das war ein Riesenspiel von ihm. Hoffentlich behält er die Form. Gerade jetzt vor dem Derby in Zweckel. Da hat er bestimmt auch noch eine Rechnung offen", so Teammanager Engin Yavuzaslan zum Hülser Hoffnungsträger. Trainer Quante wollte dann eher die ganze Mannschaft loben: "Alle, die auf dem Feld waren, haben eine tolle Leistung gezeigt. Natürlich gab es die eine oder andere Situation, die mir nicht gefallen hat, aber wenn es die nicht geben würde, hätten wir eine langweilige Woche. So haben wir immer wieder was zu besprechen und zu trainieren." Endlich bekam der Trainer nach einem Spiel mal wieder nicht sein spitzbübiges Grinsen aus dem Gesicht.
Grinsen konnte auch "Oppa" Andre Koch nach dem Spiel. Kein Fan würde vermuten, dass der Foulelfmeter zum Ausgleich sein erster Pflichtspieltreffer für den VfB war. War aber so. Was niemand wusste: Koch war angeschlagen in die zweite Halbzeit gegangen, wäre auch fast gar nicht mehr aufgelaufen. Aber "der Bekloppte" (O-Ton Yavuzaslan) biss auf die Zähne, haute sich weiter rein, wobei er zwar pumpte und jaulte, aber er wollte einfach nicht runter. "Dem kannste die Beine abhacken, da will der spielen. Am Anfang fand ich es erst unvernünftig. Ich glaube, jeden anderen hätte ich in der Kabine festgebunden. Aber der hätte sich befreit und wäre durch das Kabinenfenster noch vor der Mannschaft auf dem Platz gewesen. Ist ja gut gegangen und am Ende war die Blessur auch nicht so wild, wie man hätte befürchten können. Gut, für einen Andre Koch nicht schlimm, andere wären jetzt Wochen verletzt", lachte Engin Yavuzaslan über sein liebstes Sprücheopfer. Gar nicht witzig fand Koch, als man ihn auf seinen ersten Treffer ansprach. "Erzählt dat keinem. Die denken doch alle, ich hätte ich hier schon zig Buden gemacht", so Koch. Das letzte Worte hatte dann Yavuzaslan: "Ist doch klar, dass das sein erster Treffer war. Man muss sich ja nur mal angucken, wie der Fußball spielt, sobald der über die Mittellinie in die gegnerische Hälfte kommt. Ist ja dann auch logisch, dass er dann nur mit einem Elfmeter trifft. Das der den reinmacht war für mich schon ein Wunder." Man merkt, die Stimmung ist am Badeweiher wieder ganz oben. Wichtig vor dem Derby in Zweckel und sie sollte auch nach dem Derby noch so sein.
Neu war die "Fanwand" am Badeweiher über den Umkleidekabinen unserer Mannschaft. Für €20 wird hier jeder Fan eine Saison lang namentlich verewigt. Wer möchte, kann auch gleich einen Abbuchungsauftrag ausfüllen, dann läuft es jede weitere Saison automatisch weiter. "Es gab immer mal wieder Fans, die uns mit einem kleinen Beitrag was gutes tun wollten. Natürlich kann der normale Zuschauer nicht so tief wie ein Sponsor in die Tasche greifen. Da kam uns die Idee mit dieser Wand, die uns dann "Newsmedia" umgesetzt hat. Aber mit unseren Fans halten wir es genauso wie mit unseren Sponsoren. Die Leute sollen sehen und merken, dass sie uns was gutes tun. Wir wollen nicht nur nehmen, wir wollen auch geben und den Sponsoren, Gönnern und Förderern, sowie unseren Fans dann auch zeigen, wie dankbar wir sind", so der Vorsitzende Wolfgang Muth zu dieser Aktion. Etliche Namen waren schon am Sonntag auf der Wand. "Am Spieltag kamen noch einmal weit über 30 dazu und es werden in Zukunft noch mehr werden. Wir haben noch einiges an Platz auf der Wand. Wir freuen uns über jeden Zwanziger", so Muth weiter. Der ist dafür bei den kommenden Heimspielen auch Ansprechpartner. Unter der Woche könnt Ihr auch jederzeit Euch im Klubhaus melden oder oder per Mail an die bekannten E-Mail-Adressen.
Den Filmbeitrag von unserem Toni zu diesem Spiel seht Ihr auf der Internetseite der >>>Oberliga Westfalen<<<
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